CirculAid – neue DBU-Förderinitiative

Innerhalb von 20 Jahren (1995–2016) ist der Ressourcenverbrauch im Gesundheitswesen um zirka 80 Prozent gestiegen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) will deshalb mit ihrer neuen Förderinitiative CirculAid die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft in der Gesundheitsversorgung unterstützen.

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Der Bericht des Umweltbundesamtes (UBA) „Ressourcenschonung im Gesundheitssektor“ vom Januar 2021 sagt aus, dass der Ressourcenverbrauch des Gesundheitswesens innerhalb von zwanzig Jahren um 80 Prozent gestiegen ist. Laut UBA sind das rund fünf Prozent des gesamten deutschen Rohstoffkonsums. Dazu kommen die zunehmenden Abfallmengen im Gesundheitssektor: Erhebungen zufolge sind allein Krankhäuser pro Jahr für fast fünf Millionen Tonnen Müll verantwortlich und somit der fünftgrößte Müllproduzent in Deutschland. Hinzu kommen die Abfälle aus Rehakliniken, Pflegeheimen oder Arztpraxen. Eine Ursache: Einweg statt – wo möglich – Mehrfachnutzung bestimmt zu oft noch den Tagesablauf

CirculAid, die neue DBU-Förderinitiative, soll diese Entwicklung nun bremsen. Sie will Impulse für eine klimaneutrale und rohstoffschonende Gesundheitsversorgung geben – von Produkt- und Verfahrensoptimierungen über Abfall- und Ressourcenmanagement bis hin zu innovativen Bewertungskonzepten sowie Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.

Bis zum 15. Mai können Projekte eingereicht werden. Angesprochen werden insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen, auch in Kooperation. Aber auch Teilnehmer am DBU-Promotionsstipendienprogramm können mitmachen.

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde bezeichnet CirculAid als „wichtigen Baustein von DBUcirconomy, einer Initiative der Deutschen Bundesstiftung Umwelt für eine umfassende Kreislaufwirtschaft – vom Produktdesign über Müllvermeidung bis hin zum Wiederverwenden, Wiederverwerten, Teilen, Reparieren und Recyceln“. Nach seinen Worten geht es um „wegweisende Alternativen zum linearen Geschäftsmuster, das zum Auslaufmodell werden muss“. Im Englischen ist oft auch von „take-make-waste“ die Rede, also vom Verbrauchen, Verwenden und Verschwenden von Rohstoffen. „Aber so kann der Mensch nicht weitermachen. Wir haben nur eine Erde. Und wir müssen ihre Rohstoffe besser schützen“, so Bonde. Das gelte auch für den Gesundheitssektor. „Die Circular Economy kann Antworten auf viele Schlüsselfragen der Menschheit geben. Wir müssen nachhaltiges Handeln und Wirtschaften in Kreisläufen lernen – also einen sorgsameren Umgang mit den endlichen Ressourcen unseres Planeten.“ Das Ziel liege auf der Hand: Produkte und Waren so lange wie möglich zu nutzen.

Projektskizzen bis 15. Mai
Gesucht sind zum Beispiel Ideen zu einem nachhaltigeren Umgang mit chemisch-pharmazeutischen Erzeugnissen, medizintechnischen Gegenständen und Geräten ebenso wie mit Textilien und persönlicher Schutzausrüstung. Die DBU freut sich daher bis zum 15. Mai dieses Jahres auf Projektskizzen mit dem Titel „FI GES“ von Herstellern chemisch-pharmazeutischer Produkte und Medizin-Apparatur ebenso wie von Dienstleistungs- und Beratungsfirmen im Gesundheitssektor, von Kliniken, Alten- und Pflegeheimen sowie Hochschulen und medizinischen Ausbildungsstätten.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt öffnet den Kreis der potenziellen Antragsteller auch für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Für Stipendienanträge zum Thema Kreislaufwirtschaft im Gesundheitswesen gelten entsprechend den Vorgaben dieses DBU-Förderprogramms gesonderte Fristen: nämlich der 15. Juni und der 15. Januar.

Entwarnung für neue Schlankmacher

Die Europäische Arzneimittelagentur gibt Entwarnung für die neuen Adipositas-Blockbuster von Eli Lilly und Novo Nordisk. Weder für Tirzepatid noch Semaglutid und andere GLP-1-Rezeptor-Agonisten fand sich ein kausaler Zusammenhang zu suizidalen Gedanken oder Selbstverletzungen.

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