In Berlin formiert sich der 3D-Druck Cluster AMBER. Die Bewerbung bei der Initiative Cluster4Future des BMBF läuft. Es winken bis zu 5 Mio. Euro Förderung.
Unter dem Titel Cluster4Future will das Bundesministerium für Bildung und Forschung regionale Innovationsnetzwerke für den Wissens- und Technologietransfer fördern. Diese Zukunftscluster sollen Spitzenforschung frühzeitig mit Fragen der Anwendbarkeit verknüpfen und die entsprechenden Partner an Bord holen. Mit dem "Additive Manufacturing Cluster Berlin-Brandenburg", kurz AMBER, ist Berlin einer der 16 Anwärter auf die Fördergelder in Höhe von bis zu 5 Mio. Euro jährlich je Cluster für die kommenden drei Jahre. Dafür will die Region ein bundesweit herausragendes Profil im Bereich 3D-Druck/additive Fertigung entwickeln. (hier gibt es einen Überblick über alle Finalisten)
Schub für Region Berlin-Brandenburg im 3D-Druck
Berlin könnten die Fördergelder in der Zukunftstechnologie 3D-Druck einen ordentlichen Schub geben. Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen wollen im Rahmen des Clusters gemeinsam daran arbeiten, dass Forschungsergebnisse aus Universitäten und Instituten zügig Eingang in die Realwirtschaft finden. Dabei konzentriert sich AMBER vor allem auf die Zukunftsfelder Bioprinting und den Einsatz in der personalisierten Medizintechnik. Aber auch biobasierte Werkstoffe sowie neue Verfahren und Materialien beispielsweise für Architektur und Weltraummissionen sollen entwickelt werden.
Insgesamt wurden 137 Anträge für die Hightech-Förderung eingereicht. Als einziger Cluster mit dem Schwerpunkt Additive Fertigung rechnet sich AMBER gute Chancen aus, auch in der zweiten Wettbewerbsstufe, der Konzeptionsphase, unter den Auserwählten zu sein. Acht Gewinner werden am Ende die Fördermittel erhalten. Ende Januar 2021 soll die Entscheidung fallen.
Gesteuert wurde die Antragstellung und Konzeptionierung des Zukunftsclusters von Prof. Dr. Aleksander Gurlo, Leiter des Fachbereichs Keramische Werkstoffe an der Technischen Universität Berlin. Die Wirtschaftsförderungen der Länder, Kammern und Wirtschaftsverbände wie die UVB sind mit dabei. Weitere Unterstützer sind unter anderem die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, das Fraunhofer IAP, das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT gGmbH) sowie innovative 3D-Druck-Anbieter wie Cellbricks oder Trinckle 3D GmbH. Beide Firmen gehören zu den Hoffnungsträgern der Region.
Start-ups mit Potential
Trinckle wurde vor sechs Jahren von zwei FU-Physikern gegründet. Der Fokus liegt auf der Software für den 3D-Druck. Auch Medizintechnik-Unternehmen gehören zu den Kunden. Derzeit laufen die Vorbereitungen dafür, sich weiteres Kapital von Investoren zu beschaffen, um das Wachstum der Firma zu beschleunigen. Cellbricks wiederum ist im Bereich Bioprinting unterwegs und als Spin-off der TU Berlin entstanden. Langfristiges Ziel sind implantierbare Organe. Dafür hat das Start-up eine Technologie entwickelt, mit der sich lebende Zellen drucken lassen. Im kleinen Format funktioniert es bereits, – etwa um aus Zellmaterial Miniorgane herzustellen. Der Weg zu ganzen Organen soll in den nächsten Jahren beschritten werden.