Das Münchner Start-up Kumovis wird von der US-amerikanischen 3D Systems übernommen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde Ende Februar getroffen.
Seit mehr als 30 Jahren ist 3D Systems (NYSE:DDD) auf dem Feld der additiven Fertigung aktiv. Nun gab das Unternehmen eine Vereinbarung zur Übernahme von Kumovis bekannt, einem in München ansässigen Anbieter von additiven Fertigungslösungen für personalisierte Gesundheitsanwendungen.
Diese Lösungen basieren auf Kumovis‘ Extrusionstechnologie, die speziell für den Präzisionsdruck von medizinischen Hochleistungspolymeren wie PEEK (Polyetheretherketon) entwickelt wurde. Diese Materialien werden häufig für menschliche Implantate und chirurgische Instrumente bevorzugt und ermöglichen es Chirurgen in Kombination mit der 3D-Drucktechnologie von Kumovis, bessere, schnellere, aber auch wirtschaftlichere Erhgebnisse für den Patienten zu erzielen.
"Als Pionier auf dem Gebiet der personalisierten Gesundheitslösungen sucht 3D Systems ständig nach Möglichkeiten zur Erweiterung seines Anwendungsangebots, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern", sagte Dr. Jeffrey Graves, Präsident und CEO von 3D Systems. "Die Ergänzung des Kumovis-Teams – seine Expertise und Technologie – wird unser medizinisches Geschäftsmodell in hohem Maße synergetisch ergänzen. Unsere bewährte Fähigkeit, Chirurgen auf der ganzen Welt über unsere hervorragenden Vertriebspartner zugelassene, implantierbare 3D-gedruckte Medizinprodukte zu liefern, die auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind, wird dazu beitragen, dass die PEEK-basierten Angebote von Kumovis schnell und effektiv auf den Markt gebracht werden können. Darüber hinaus werden die expandierenden Point-of-Care-Initiativen von 3D Systems durch die Einbeziehung der einzigartigen 'integrierten Reinraum'-Drucktechnologie von Kumovis erheblich gestärkt, so dass Krankenhäuser und andere Endverbraucher Produkte nach Bedarf maßschneidern können, um spezifische Patientenanforderungen auf schnellste und ressourceneffiziente Weise zu erfüllen.“
Stefan Leonhardt, Co-CEO und Mitbegründer von Kumovis, fügte hinzu: "Durch den Zusammenschluss mit 3D Systems können wir deren herausragende Lösungen mit unserer einzigartigen PEEK-Drucktechnologie kombinieren, um effiziente, validierte End-to-End-Workflows zur Herstellung personalisierter Implantate anzubieten und die Ergebnisse für Patienten zu verbessern. Wir freuen uns darauf, uns noch stärker auf unsere Kernkompetenzen zu konzentrieren, um die Entwicklung der nächsten Generation von Implantaten zu beschleunigen und die Herstellung von Medizinprodukten zu verändern."
PEEK ist ein Material für die Herstellung von Medizinprodukten. Es ist leicht, resistent gegen thermische und ionisierende Strahlung und besitzt mechanische Eigenschaften, die denen des menschlichen Knochens ähneln. Durch die Aufnahme der additiven Fertigungslösungen von Kumovis in das Portfolio des Unternehmens für personalisierte Gesundheitslösungen kann
3D Systems beabsichtigt, die Kumovis-Technologien an seinen FDA-registrierten und ISO 13485-zertifizierten Einrichtungen in Littleton, Colorado, und Leuven, Belgien zu integrieren. Mit der Übernahme der 2017 als Start-up der Uni München gegründeten Kumovis erweitert das Unternehmen sein Angebot in den Bereichen craniomaxillofaciale Anwendungen, Knochenplatten für Traumata sowie Lösungen für Wirbelsäulenprobleme.
Bereits vor einem Jahr expandierten die Münchner mit der Kumovis Inc. in die Vereinigten Staat, um Kunden in Nordamerika besser betreuen zu können.