Das Wiener Medtech-Startup Medicus AI hat sich ein Investment aus China gesichert. 2020 soll eine 20 Mio.-Euro-Investmentrunde folgen.
Medicus AI hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu verbessern sowie mehr Verständlichkeit für alle Beteiligten zu erreichen – für den Laien und professionelle Akteure. Das Team formierte sich 2015 in Dubai und ist seit 2016 in Wien ansässig. Medicus ist eine KI-basierte Plattform, die gesundheitsrelevante Daten und Informationen automatisiert aufbereitet und in einfach verständliche Erklärungen, personalisierte Gesundheitstipps sowie intelligentes Wellbeingcoaching übersetzt. Diese wird von Diagnostiklaboren und Krankenversicherungen eingesetzt, um patientenfreundlich Befunde sowie kontinuierliches, personalisiertes Wellbeingcoaching bereitzustellen. Mit den Produkten, die in mehreren Sprachen erhältlich sind, wurden bereits zahlreiche große Kunden, etwa in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Luxemburg und im Nahen Osten gewonnen.
Expansion nach China
Neben dem Hauptsitz in Wien gibt es schon seit längerem weitere Büros in Berlin, Paris und Beirut. In diesem Jahr wurde zudem eine Dependance in China eröffnet. Die neue Niederlassung in Shenzhen hat derzeit 18 Mitarbeiter. Darüber konnte Medicus AI unter anderem auch die größte chinesische Lebensversicherung als Kunden gewinnen. Das hat offenbar auch das Interesse der ersten chinesischen Investoren geweckt. Wie das Start-up dem Branchendienst „Der Brutkasten“ berichtet, hat der chinesische VC-Investor Sunhope nun 1,2 Mio. Euro in die junge Wiener Firma investiert. Für das kommende Jahr planen die Geschäftsführer nun eine Serie B-Finanzierung in Höhe von 20 Mio. Euro. Erst vor wenigen Monaten war eine Serie-A-Runde in Höhe von 5 Mio. Euro abgeschlossen worden. 2018 hatte das Start-up an der EIT Digital Challenge teilgenommen und den zweiten Platz erreicht.
Nun freuen sich die Gründer über die erfolgreiche internationale Expansion. „In diesem Jahr haben wir in jedem Markt, in dem wir gestartet haben – sei es langfristig geplant oder aufgrund einer spontanen Gelegenheit – die neuesten Trends wiedergefunden, die bestätigen, dass wir mit unserer Lösung den richtigen Zeitpunkt erwischt haben“, berichtet Medicus AI CEO Baher Al Hakim gegenüber „Der Brutkasten“ und ergänzt: „Wir sind zuversichtlicher denn je, mit unserer Innovation nun sowohl in diesen neuen Märkten als auch in Märkten, die wir noch nicht bearbeitet haben, punkten zu können. Das treibt uns dazu, schneller zu wachsen, als wir ursprünglich geplant hatten.“ In den nächsten Monaten wolle die Firma daher eine aggressive Expansionsstrategie fahren. Dabei habe man nicht nur China im Visier. Die nächsten internationalen Expansionsziele sind Brasilien, Japan, Portugal, Belgien und die Niederlande.