Krankenhausinfektionen fordern jährlich bis zu 15.000 Todesopfer in Deutschland. Die Simeon Medical in Tuttlingen hat eine spezielle Beschichtung entwickelt, die die Ansiedlung von Keimen fast vollständig reduziert.
Viele der 400.000 bis 600.000 Krankenhausinfektionen (laut Barmer Krankenhausstudie 2021) pro Jahr könnten durch die konsequente Einhaltung und Kontrolle von Hygienemaßnahmen verhindert werden, auch durch Lösungen, die dafür sorgen, dass sich die Bakterien erst gar nicht auf medizinischen Geräten ansiedeln. Die Experten für OP-Ausstattung von SIMEON Medical bieten beispielsweise eine spezielle Beschichtung für zahlreiche ihrer Produkte an, die die Ansiedlung von Keimen um 99,99 Prozent reduziert.
OP als kritischer Bereich
Ein neuralgischer Punkt für Krankenhauskeime ist der Operationssaal. Je nach Operation gibt es für Erreger viele „Zugangswege“ in den Organismus des Menschen. Das OP-Besteck ist hierbei nicht kritisch, da es sich entweder um Einmalbesteck handelt oder es nach jeder OP sterilisiert wird. Problematisch sind vielmehr die notwendigen Gerätschaften wie beispielsweise Operationsleuchten oder weitere elektrische Geräte im OP-Saal. Zwar werden diese nach jeder OP gereinigt – manchmal reicht das aber nicht. Manche Keime sind hartnäckig und lassen sich nicht einfach abwischen. Dadurch steigt das Kontaminationsrisiko. Eine Lösung bieten spezielle antibakterielle Beschichtungen wie Anti.BAC®.
Die Beschichtung wird seit einiger Zeit vom Tuttlinger Medizintechnik-Hersteller SIMEON Medical bei allen pulverbeschichteten Bauteilen seiner Leuchteninstallationen standardmäßig eingesetzt. Anti.BAC reduziert automatisch 99,99 Prozent der Bakterien und Keime auf den Oberflächen und trägt dadurch zu verbesserter Hygiene bei (log 5,9 für Escherichia Coli und log 4,29 für Staphylococcus aureus). Dabei verzichtet SIMEON komplett auf physiologisch bedenkliches Nano-Silber und auch auf freie Silberionen. Anti.BAC ist nach ISO 22196 zertifiziert. SIMEON setzt die Beschichtung unter anderem auf Leuchtenkörpern, Auslegearmen, Zentralachsen, Deckenrohren und Monitorhalterungen ein. Dadurch reduziert sich automatisch die Kontaminationsgefahr auf allen fest installierten Komponenten im OP. Da die antibakterielle Beschichtung äußerst robust und langlebig ist, kann sie im Zuge der OP-Reinigung einfach wischdesinfiziert werden und bleibt dennoch über die Lebensdauer der Ausstattung erhalten und wirksam.
Ein weiterer großer Vorteil der SIMEON-Operationsleuchten ist das intuitive my.GRIP-Konzept. Dieses überzeugt sowohl hinsichtlich der Bedien- als auch insbesondere hinsichtlich der Hygienevorteile. Dem Anwender ermöglicht es my.GRIP, die wichtigsten Einstellungen an der Operationsleuchte steril mit nur einem Handgriff durchzuführen. Dies funktioniert ganz einfach am zentral montierten Steril-Handgriff der Operationsleuchte. Durch kurze oder längere Drehbewegungen am Steril-Handgriff kann der Chirurg steril beispielsweise die Beleuchtungsintensität sowie den Leuchtfelddurchmesser anpassen. Dank der Personalisierungsoption lässt my.GRIP bis zu zwölf frei wählbare Kombinationen der Einstellmöglichkeiten zu. So minimiert sich der Kontakt zur Leuchte und die Gefahr einer potentiellen Kontamination sinkt erheblich.
Mehr Hygiene auf Station
Aber auch in Behandlungsräumen können Keime und Erreger zur Gefahr werden. Ärzte und Pfleger eilen oft von Raum zu Raum und kommen nacheinander mit vielen Patienten in Kontakt. So können Kontaminationen schnell in weitere Räume getragen werden. Auch hier können die Anti.BAC beschichteten Oberflächen helfen, mit wenig Aufwand Kontaminationen zu vermeiden, bevor sie entstehen. Dazu sind die Mobilstative und Untersuchungs- sowie Behandlungsleuchten von SIMEON analog zu den Lösungen im OP mit der speziellen Beschichtung versehen. So kann auch im Klinikalltag außerhalb des OPs ein wertvoller Beitrag zu mehr Hygiene geleistet werden.