mediaire GmbH
5 Fragen an: Andreas Lemke, mediaire GmbH
Was entwickeln Sie bei mediare?
Wir entwickeln eine KI-basierte Software zur bildgestützten volumetrischen Gerhirnmessung und anschließender Diagnose. Das Einzigartige an unserem System ist dabei die Diagnose. Systeme zur volumetrischen Gehirnmessung sind bereits seit einigen Jahren auf dem Markt, hier muss der Radiologe den Befund im Anschluss allerdings selbst erstellen und diese manuelle Diagnostik ist bei partiellen und sehr kleinen Schrumpfungen nicht nur zeitintensiv, sondern teilweise auch sehr schwierig. Mit unserem System werden die Bilder nach der Aufnahme im MRT-Scanner automatisch vermessen und dem Radiologen wird die quantitative Auswertung der Hirnsegmente per Report automatisch zur Verfügung gestellt. Die Diagnose, also welchen Grad an Alzheimer oder Multipler Sklerose der Patient hat, erhält der Radiologie dank der KI keine zehn Minuten später.
Wie weit sind Sie mit der Entwicklung Ihres Gerätes, ist dies bereits in radiologischen Praxen im Einsatz?
Wir haben uns im Februar dieses Jahres gegründet und nach Vorabtests sind mittlerweile verschiedene Prototypen bei unseren Pilotkunden im Einsatz. Die ersten klinischen Studien mit unserem Partner in Mannheim laufen bereits. Im Bereich der normalen volumetrischen Ausmessung, mit der wir im September zuerst auf den Markt kommen wollen, gibt es vergleichbare Daten. Da brauchen wir keine Studie.
Wo soll es hingehen in den nächsten Jahren?
Im Prinzip können wir unsere Methoden vom Gehirn auf den ganzen Körper ausweiten, denn es geht dabei immer um ähnliche Fragestellungen. Um vorerst unser Ziel der automatischen volumetrischen Gehirnmessung zu erreichen, klinische Studien zu realisieren und richtig loslegen zu können, benötigen wir Kapital in Höhe von 1,8 Mio. Euro.
Wie kam es zur Gründung Ihres Start-ups?
Die Firma ist aus einem Kundengespräch in meiner alten Firma HQ Imaging heraus entstanden. Dort habe ich mit Herrn Prof. Michaeli, der damals mein direkter Kunde war, Aufträge besprochen. Wie ich es immer mache bei Radiologen, habe ich auch Prof. Michaeli am Ende unseres Gesprächs gefragt, was er denn noch für Wünsche habe und was für Probleme noch bestehen. Das war der Anstoß, mich mit dem Thema der volumetrischen automatisierten Gehirnauswertung zu beschäftigen.
Was treibt Sie persönlich an?
Ich bin Physiker und habe auf dem Gebiet der Magnetresonanztomographie promoviert. Ich hatte schon immer ein wahnsinniges Faible für Auswertungen und künstliche Intelligenz. Mich treibt es an, mit Hilfe von KI einen ganzen Bereich wie die Radiologie verändern zu können.
Start: 2018 Standort: Berlin Team: 4 Homepage: www.mediaire.io |
Das Team von mediaire war eines von zehn Start-ups, die auf dem ersten MedTech Start-up Pitch Day von BVMed, Earlybird, Barmer, High-Tech Gründerfonds und medtech zwo teilnahmen.