Schnuller misst Antikörper und Hormone
Hat das Kind erhöhte Temperatur, sind die Werte von Antikörpern erhöht oder ist der Hormonspiegel ins Ungleichgewicht geraten? All das sind wichtige Informationen, wenn es um die schnelle Versorgung eines kranken Babys geht. Mit Hilfe eines Hightech-Schnullers könnten solche Daten über den Speichel des Kindes kontinuierlich gemessen und via Bluetooth direkt auf das Handy der Eltern oder des Pflegepersonals übermittelt werden. Das zumindest ist die Idee von vier Studierenden der Fakultät Biotechnologie der Hochschule Biberach. Das Team Infant Biodiagnostics setzte sich damit Mitte Dezember gegen sieben weitere Gruppen bei der Open Innovation Challenge 2018 der Bayer AG durch. „Wir glauben, dass unser Konzept die medizinische Versorgung von Kindern deutlich verbessern könnte, nicht nur, weil die Daten kontinuierlich und in Echtzeit erfasst werden, sondern vor allem, weil es eine kinderfreundliche Methode ist, die viel Wehgeschrei ersparen kann“, so Timo Jensen. Für die Kinder sei der Schnuller „völlig unschädlich“, denn die Technik sitze nicht im Sauger, sondern in der Plastikscheibe, die das Baby nicht in den Mund nimmt.
Laut Veranstalter der Open Innovation Challenge hatten sich in diesem Jahr 300 Teams aus 60 Ländern beteiligt. Beim Finale in Leverkusen setzte sich das Team aus Biberach gegen weitere Ideen aus dem Bereich Medizintechnik durch. Präsentiert wurde zum Beispiel ein Tattoo auf der Haut, das mit dem Smartphone abgescannt werden kann und Aussagen über das gesundheitliche Befinden gibt. Oder ein Gerät, das am Fuß angebracht wird und ein Bewegungsmuster aufzeichnet, das Prognosen über mögliche künftige Erkrankungen gibt.