Startbahn Ruhr prämiert attraktive Gründer
Im bundesweiten Businessplan-Wettbewerb Medizinwirtschaft 2018 vom pro Ruhrgebiet e.V. und der Startbahn Ruhr GmbH wurden insgesamt 40 Teams dabei unterstützt, ihr Geschäftskonzept zu konkretisieren und eine erfolgreichen Businessplan auszuarbeiten. Nach sechs Monaten Begleitung durch Mentoren aus der Medizinwirtschaft wurden Ende Oktober die zehn besten Ideen ausgezeichnet. Besonders die Geschäftsideen aus dem Bereich Digital Health und Biotech hatte die Jury beeindruckt, wie der Vorsitzende von pro Ruhrgebiet e.V., Helmut an de Meulen, Gründer der Materna GmbH Information & Communications SE mitteilte. Den ersten Platz belegte das Medizintechnik-Start-up UroQuant und erhielt dafür ein Preisgeld von 5.000 Euro von der NRW.Bank. Die drei Gründer wollen die Diagnose von Blasenkrebs durch eine einfache Urinprobe ermöglichen. Massenspektroskopische Verfahren sollen dabei spezifische Erkennungsmuster von Proteinen des Harnblasenkrebses mit einer Sensitivität von mehr als 90% ermitteln. Bisherige Standardverfahren zur Diagnose sind invasiv und für die Patienten sehr schmerzhaft. Außerdem haben sie nur eine Trefferquote von weniger als 50%, wie die Gründer mitteilten.
Die Auswahl der besten Jungunternehmer fiel der siebenköpfigen Jury aus Experten und Investoren sichtlich schwer. Gleich zwei Jungunternehmen belegten den zweiten Platz und erhielten damit ein Preisgeld von jeweils 1.500 Euro. Eines der zwei Start-ups ist die mediare GmbH aus Berlin. Das Team entwickelt eine auf künstlicher Intelligenz basierende Software zur Analyse von medizinischen Bilddaten in der Radiologie. In einem ersten Schritt soll die Qualität und die Geschwindigkeit der volumetrischen Gehirnmessung verbessert werden. Das zweite Start-up ist GenuSport aus Peine mit der Entwicklung eines mobilen Knietrainers. Mit Hilfe eines Computerspiels sollen Betroffene prä- und postoperativ Kraft und Beweglichkeit ortsunabhängig mit Spaß trainieren können.
Einen Sonderpreis gesponsert von MedEcon Ruhr e.V. erhielt das Team von vivamind. Das Start-up entwickelte eine E-Health-Analyse und Informationsplattform für die Prävention und Gesundheitsförderung, die sich auf mehr als 60 Indikatoren stützt. Dafür hat vivamind Algorithmen entwickelt, die auf allen handelsüblichen Endgeräten funktionieren sollen. Der Nutzer – neben gesundheitsbewussten Menschen sollen dies vor allem Krankenkassen und Präventionszentren sein – erhält mit dem System einen Kompass für die Steuerung seines Gesundheitsmanagements und kann digital und zu jeder Zeit sein Gesundheitsprofil einsehen und aktualisieren.
„Dass so viele hochkarätige Teams am Wettbewerb teilgenommen haben, ist für uns großer Ansporn und bedeutet, dass Gründer besonders auf Qualität und die Intensität der Betreuung setzen“, so Ute Günther, Geschäftsführerin Startbahn Ruhr. Wegen seiner klaren branchenspezifischen Fokussierung hat der Businessplan Wettbewerb Medizinwirtschaft bei Gründern aus dem Gesundheitsbereich seit langem hohes Renommee. Der nächste Businessplan Wettbewerb Medizinwirtschaft startet am 1. März 2019. Ab sofort können sich die Teams online anmelden.