Venock Medical UG
5 Fragen an: Tery Barnes, Venock Medical UG
Wie kam es zur Gründung Ihres Start-ups?
Ich bin Maschinenbauer, arbeite jedoch bereits seit knapp 15 Jahren im Bereich der Medizintechnik mit einem Fokus auf kardiovaskuläre Systeme. Vor knapp anderthalb Jahren bin ich von Boston nach München gezogen, um für ein anderes kardiovaskuläres Start-up zu arbeiten. Nach ein paar Monaten ist das Unternehmen nach Tel Aviv umgezogen und ich habe daraufhin Wolfgang Goetz und Marcus Irsfeld kennengelernt, die beiden Mitgründer der Venock Medical UG und Gründer des neuen Medtech-Inkubators Prima Medical.
Was genau verbirgt sich hinter Prima Medical?
Wolfgang und Marcus haben Anfang des Jahres den ersten kommerziellen Inkubator für Medizintechnikfirmen in Regensburg ins Leben gerufen und wollen damit zwei bis drei Firmen im Jahr gründen. Sie sind beide sehr erfahren auf ihrem Gebiet. Wolfgang war selbst lange als Herzchirurg tätig und ist Gründer der erfolgreich verkauften Transcatheter Technologies GmbH. Marcus war lange als CFO in der Biotech-Szene unterwegs und gründete die Crowdinvesting-Plattform medifundo. Die Venock GmbH ist das erste Projekt des Inkubators.
Was entwickeln Sie bei Venock?
Wir wollen das erste automatisierte Gefäßverschluss-System für große Punktionen der Leistenvene entwickeln. Es gibt bereits arterielle Verschluss-Systeme und venöse Verschluss-Systeme für kleine Punktionen mit einem Durchmesser von 2,7 mm (8 Charrière). Wir konzentrieren uns auf den Verschluss von Zugangsstellen mit einem Durchmesser von über 7 mm (21 Charrière) in der Leistenvene.
Warum gibt es hier einen so großen medizinischen Bedarf?
Momentan entstehen viele neue kathetergestützte Behandlungsmethoden, wie beispielsweise die Implantation von Herzklappenprothesen. Die Eingriffe erfordern aufwendige Kathetersysteme mit mehreren Arbeitskanälen und damit verbunden große Punktionen der Vene. Um diese zu verschließen, müssen Ärzte momentan ungefähr 30 bis 60 Minuten per Hand Druck auf die punktierte Stelle ausüben. Der Patient bleibt anschließend für mehrere Stunden im Bett liegen bleiben. Durch unser neues System lässt sich die Vene innerhalb von zwei Minuten verschließen
Welche Schritte planen Sie in den kommenden Jahren?
Wir befinden uns noch am Anfang. Momentan sind wir in der Seedfinanzierung und auf der Suche nach Investoren, um die Runde abzuschließen und möglichst schnell einen Prototypen zu entwickeln. Der Plan ist, die Entwicklung auszulagern und die Firma möglichst schlank zu halten. Neben der Suche nach Investoren suche ich also derzeit nach Vertragsentwicklern. Wir streben einen Exit in drei Jahren an, das klingt ambitioniert, aber der medizinische Bedarf ist hoch und wird in den kommenden Jahren immer größer werden.
Start: 2018 Standort: Regensburg Team: 3 |
Das Team von Venock war eines von zehn Start-ups, die auf dem ersten MedTech Start-up Pitch Day von BVMed, Earlybird, Barmer, High-Tech Gründerfonds und medtech zwo teilnahmen.