Mit mentalis die Lücke im System schließen

Die Mission: mit innovativen, evidenzbasierten Produkten die Versorgung von Menschen mit psychischen Problemen verbessern. Das mentalis-Team um Christian A. Lukas ist multiprofessionell, divers und kommt aus den Bereichen Psychologie, Ergotherapie, Gesundheitsmanagement, Wissenschaft, Design, Wirtschaft und IT. Im Interview mit medtech-zwo.de mentalis-Gründer Dr. Christian A. Lukas

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Vier Fragen an Dr. Christian A. Lukas, Psychologe und Gründer der mentalis GmbH

Was war der Anstoß für Sie, Ihr Produkt zu entwickeln?
Zu Beginn meiner Doktorandenzeit im Bereich E-Mental Health hieß es zunächst "rumprobieren": Welche Möglichkeiten bieten Smartphones im Bereich mental health? Was wünschen sich Betroffene? Doch erst als ich parallel zu meiner Doktorarbeit die Ausbildung zum Psychotherapeuten begann und für drei Jahre in einer psychiatrischen Klinik mit psychisch schwer belasteten Menschen gearbeitet habe, machte ich aus "erster Hand" die bittere Erfahrung: So viele Patienten und Patientinnen und so wenige Therapeuten … Egal wie sehr wir uns bemühten, wir konnten es gar nicht schaffen, alle Betroffenen adäquat zu betreuen. Diese Erfahrung hat meine Perspektive nachhaltig verändert. Ich begann mit der Entwicklung von Programmen für eine sehr vulnerable Zielgruppe: Psychisch erkrankte Menschen, die aus einer Klinikbehandlung kommen und "draußen" keine Weiterbehandlung erhalten können, obwohl diese so bitter nötig wäre. Das Ziel: Eine ortsunabhängige und sofort verfügbare Lösung. Digital sollte es sein und gleichzeitig wollten wir den Menschen auch eine persönliche Beziehung und echte Gespräche anbieten. So entstand mentalis.

Welche Technologie steckt dahinter?
Mentalis verfolgt einen Hybrid-Care-Ansatz, der einen sofortigen Zugang zu psychologischen Tele-Gesprächen mit einer einfach zu verwendenden Therapie-App kombiniert. Nach der Klinik können Patientinnen und Patienten somit nahtlos weiter an ihrer Genesung arbeiten und hilfreiche Kompetenzen im Umgang mit ihrer psychischen Erkrankung erlernen. Hinter den Therapie-Apps steht ein intelligenter algorithmusbasierter Therapieplan, in dem die Patienten evidenzbasierte therapeutische Übungen erhalten. Dabei basiert der Algorithmus auf initialen Eingaben durch Einschreiber in der Klinik und durch Patienten und passt sich anhand des Nutzungsverhaltens im Verlauf der App-Nutzung dynamisch an die Anwender an. Dadurch können wir eine Personalisierung der Therapieinhalte sicherstellen und individuelle Lösungen in der Behandlung ermöglichen.

Welche kurz- oder langfristigen Ziele verfolgen Sie? Wie wollen Sie diese erreichen?
Kurzfristig versuchen wir, so vielen Betroffenen wie nur möglich einen direkten Zugang zu einer hochwertigen Versorgung anzubieten. Auf lange Sicht möchten wir mentale Gesundheit für alle sicherstellen. Das ist unsere Vision, die uns täglich antreibt, die Versorgungslücke im deutschen Gesundheitssystem zu schließen.

Wie ist Ihr Unternehmen finanziert?
Mentalis wird von privaten Investoren finanziert.

Kurz & knapp:

Gründungsjahr: 2018

Standort: Nürnberg

Mitarbeiterzahl: 22

Aktiv im Bereich: E-Mental Health

Web: mentalis-health.com

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