Das Komitee des Strüngmann Awards hat sich entschieden und Dr. Dragan Grabulovski, Dr. Philipp Spycher und Dr. Isabella Attinger-Toller, die Gründer von Araris Biotech AG, ausgezeichnet. Damit geht auch die zweite Ausgabe des mit 100.000 Euro dotierten Preises in die Schweiz, nachdem Haya Therapeutics SA im vergangenen Jahr den allerersten Strüngmann Award gewann. Der Award der Pharmamilliardäre verfolgt das Ziel, herausragende unternehmerische und wissenschaftliche Leistungen sowie bahnbrechende Ideen in der Life-Science-Branche zu würdigen und diese erfolgreichen Beispiele bekannter zu machen.

BioSpring hat Anfang Juli den ersten Spatenstich für eine der weltweit größten Produktionsstätten für pharmazeutische, nukleinsäurebasierte Therapeutika gesetzt. Die neue Hightech-Anlage in Offenbach am Main wird die Herstellungskapazität des Unternehmens für RNA- und DNA-basierte Wirkstoffe (APIs) erheblich erweitern und eine GMP-konforme Produktion der Großprojekte für BioSprings globale Partner ermöglichen. Die Milioneninvestition umfasst hochmoderne Reinrauminfrastruktur, fortschrittliche Labore und wird bis zur Fertigstellung im Jahr 2027 rund 200 neue Arbeitsplätze schaffen.

Die Schweizer BioVersys AG schließt eine umfassende Partnerschaft mit der japanischen Pharmafirma Shionogi für Wirkstoffe gegen multiresistente Keime. Die Upfront-Zahlung ist mit rund 5 Mio. US-Dollar eher bescheiden, doch im Erfolgsfall winken insgesamt bis zu 600 Mio. US-Dollar.

Der Biotech-Act und die Life-Science-Strategie der Europäischen Union werden zukünftig in einem Maßnahmenpaket mit jährlich 10 Mrd. Euro aus bestehenden Haushaltsmitteln unterfüttert. Darauf hat sich nun nach langem Ringen die Europäische Kommission geeinigt.

Vetter startete mit einem Spatenstich den Bau einer neuen klinischen Produktionsstätte in den USA. Im Großraum Chicago werden dafür bis 2029 etwa 250 Mio. Euro investiert, um anschließend den Betrieb aufzunehmen.

Die Anleiheemission der Formycon AG konnte erfolgreich am Kapitalmarkt platziert werden. Ursprünglich war ein Volumen von 50 Mio. Euro vorgesehen; aufgrund hoher Nachfrage wurde dieses auf 70 Mio. Euro aufgestockt und die Bezugsfrist reduziert, da die Zielregion schneller erreichbar erschien. Dennoch blieben einige Interessensbekundungen wegen Überzeichnung unberücksichtigt.

Die Herausforderungen in der Zell- und Gentherapie stellen auch die Branchengrößen vor Probleme. So muss nun die 100%ige Bayer-Tochter Blue Rock (USA), die in diesem Bereich forscht und entwickelt, Personal streichen und eine Niederlassung in Cambridge/Boston schließen.

Die Valneva SE sichert über eine Exklusivvereinbarung mit dem großen australischen Impfstoffvermarkter CSL Seqirus einen neuen Vertriebspartner für die deutsche Reisemedizin. Die Trennung vom bisherigen Partner Bavarian Nordic hatte wohl auch Gründe in einem wachsenden Interessenkonflikt.

Carl June hat es wieder getan: Nach seiner Pionierleistung zur Entwicklung des ursprünglichen CAR-T-Konzepts (zusammen mit seinem Team und weiteren Wissenschaftlern) an der University of Pennsylvania vor gut einem Jahrzehnt ist er nun maßgeblich daran beteiligt, die Modifikation nicht ex-vivo, sondern direkt im Patienten stattfinden zu lassen. Sein Hilfswerkzeug sind zielgerichtete Lipidvektoren mit einer mRNA, die T-Zellen mit den gewünschten (besseren) Rezeptoren ausstatten. Ein aktuelles Science-Paper sorgt für Furore. Vielleicht ist er damit noch einen Schritt näher an den Nobelpreis gerückt.

Mission erfolgreich abgeschlossen? Es bahnt sich eine Revolution in der HIV-Prävention an: Lenacapavir gilt als Meilenstein und weitere neue Therapien sind im Anmarsch.